Meine Top-Filme des Jahres 2021
Ein weiteres Jahr ist um und dieses Jahr gab es auch endlich wieder Filme – von denen ich auch einige für meine Rezensionen auf Teilzeithelden gesehen habe. Also ohne großes Vorgeplänkel: Meine Top 10 Filme, die dieses Jahr erschienen sind, sowohl Online, als auch im Kino.
Platz 10: Free Guy
Ein Film der dieses Jahr für mich so komplett aus dem Nichts kam, war Free Guy. Ich wusste von dem Film de facto nichts, bis ich kurz vor Release einen Trailer sah, den Ryan Reynolds auf Twitter gepostet hatte.
Worum es geht:
Guy
hat ein einfaches Leben. Jeden Tag steht er auf, begrüßt seinen
Goldfisch, holt seinen Kaffee und geht zur Arbeit in einer Bank, die
jeden Tag mehrfach überfallen wird. Ganz normal eben. Bis er eines
Tages eine Frau bemerkt, die ein Lied summt. Sie gehört zu den
Menschen mit den Sonnenbrillen, die in seiner Stadt alles dürfen.
Als er kurz darauf einem dieser Menschen die Sonnenbrille abnimmt,
lernt er etwas unglaubliches: Er ist eine Figur in einem Videospiel
und die summende Frau eine Spielerin, die beweisen will, dass der
Code des MMOs von ihrem Indie-Spiel geklaut war.
Free Guy war wirklich eine meiner Überraschungen dieses Jahr. Wie gesagt, nichts davon gewusst bis zwei Wochen vor Release. Und er war ein richtig lustiger, richtig unterhaltsamer Film mit einem echt guten Pacing und spannenden Figuren. Einen besonderen Bonus bekommt der Film außerdem dafür, dass das Ende sehr Solarpunk war. Allerdings natürlich auch wieder ein Film in den Ryan Reynolds einfach wieder Ryan Reynolds spielt – das sollte man halt schon wissen.
Platz 9: Venom: Let there be Carnage
CN: Gewalt, Mord
Kommen wir zum 9. Platz mit Venom: Let there be Carnage. Ganz offen und ehrlich: Ich habe auch erst dieses Jahr den ersten Venom gesehen und mich weit mehr darüber amüsiert, als ich es vielleicht hätte tun sollen. Aber entsprechend hatte ich mich tatsächlich auf Let there be Carnage gefreut.
Worum
es geht:
Eddie
und Venom finden sich in das gemeinsame Leben ein, als Eddie
angerufen wird, weil ein Serienmörder mit ihm sprechen will. Genau
zur rechten Zeit, denn die Todesstrafe des Mörders steht gerade zur
Diskussion, da die Leichen nie gefunden wurden. Tatsächlich kann
Eddie mit Venoms Hilfe die Leichen finden – doch als der Mörder
ihn beißt, absorbiert er durch Eddies Blut einen Teil von Venom und
wird so zu Carnage. Ausgerechnet zu einer Zeit, als Eddie und Venom
mit Beziehungsproblemen zu kämpfen haben.
Auf verque(e)re Art und Weise war Let there be Carnage wohl einer der queersten Filme, die ich dieses Jahr gesehen habe. Absichtlich oder nicht: Bereits der erste Venom hatte einen großen, queeren Subtext und das wird in diesem Teil nun mit deutlicher Absicht viel mehr in den Vordergrund gedrängt. Und ja, der Film ist nicht gut. Ganz offen und ehrlich: Es ist kein guter Film. Aber es ist ein sehr lustiger, unterhaltsamer Film, der eben auf seine sehr eigene Art unglaublich queer ist.
Platz 8: Promising Young Woman
CN: Vergewaltigung, Femizid, Alkohol
Nachdem ich dieses Jahr meinen Masterabschluss gemacht habe, habe ich mich tatsächlich hingesetzt und nach und nach mal ein paar der Oscar-nominierten Filme angeschaut. Und tatsächlich sind zwei von diesen sehr hängen geblieben: The Sound of Metal und Promising Young Woman.
Worum
es geht:
Auf
dem College wurde Cassies beste Freundin Nina betrunken vergewaltigt.
Der Täter hat nie Konsequenzen zu spüren bekommen. Seither
verbringt Cassie ihre Abende damit, in Bars und Clubs betrunken zu
spielen, sich von Männern abschleppen zu lassen und sie dann zu
konfrontieren. Dann erfährt sie, dass Ninas Vergewaltiger
mittlerweile eine gute Karriere hat und bald heiraten will. Um ihn
endlich Konsequenzen erleben zu lassen, denkt sie sich einen Plan
aus.
Promising Young Woman ist ein sehr harter Film, das nehme ich direkt vorne weg. Vor allem ein Film, bei dem die CNs definitiv ernst genommen werden sollten! Dennoch ein wirklich beeindruckend umgesetzter Film, der halt auch auf ein sehr wichtiges und leider auch sehr relevantes Thema eingeht. Denn wir alle haben schon von Fällen, wie dem hier fiktionalen Fall rund um Nina gehört.
Platz 7: Cruella
CN: Mord
Ein Film, den ich eigentlich gar nicht schauen wollte, aber dann doch irgendwie geschaut habe, war Cruella, aka „eine weitere mehr oder minder Neuverfilmung von Disney“, die zuerst natürlich über Disney+ Premium zur Verfügung gestellt worden war.
Worum
es geht:
Estella
ist ein kreatives Mädchen mit großem Interesse an Mode. Ihre Mutter
ist alleinerziehend und hat wenig Geld, doch als sie bei einer
reichen Frau um Hilfe fragt, wird sie von dieser ermordet. Zusammen
mit zwei anderen Straßenkindern schlägt sich Estella in London
durch, bis diese ihr einen Job in einem Modehaus besorgen.
Ausgerechnet hier trifft Estella wieder auf die Mörderin ihrer
Mutter, die Designerin eines großen Modelabels ist. Da entwirft
Estella einen Racheplan, für den sie die Identität von Cruella de
Vil annimmt.
Wenn wir eine Liste von Disney-Bösewichten machen, die definitiv keine sympathische Hintergrund-Geschichte brauchen, dann steht Cruella de Vil definitiv drauf. Und ja, der Film ist in vielerlei Hinsicht Trash – aber es ist meine Art von trash. Der Film ist unglaublich punkig und hat sehr viel Flair. Die Schauspielenden sind durchweg gut. Manchmal braucht man halt nicht mehr. Definitiv ein spaßiger Film.
Platz 6: Encanto
CN: Flucht, Familiäres Trauma
Direkt noch einmal Disney. Dieses Mal tatsächlich ein Film, auf den ich mich sehr gefreut habe – denn ja, ich finde es gerade angenehm, dass Disney in den letzten Jahren weg geht von den ganzen weißen Geschichten. Dieses mal geht es nach Kolumbien.
Worum es geht:
Mirabels
Familie ist magisch. Seit dem Opfer ihres Großvaters ist die Familie
mit einem Wunder gesegnet, dass den Kindern magische Kräfte
verliehen hat. Nur nicht Mirabel. Aus irgendeinem Grund hat sie keine
Kraft bekommen. Als das jüngste Kind der Familie seine Kraft
bekommt, hat Mirabel eine Vision in der ihr magisches Haus
kollabiert, doch scheinbar glaubt ihr niemand. Also nimmt sie die
Sache selbst in die Hand und versucht das Wunder der Familie zu
retten.
Encanto war ein sehr angenehmer und vor allem sehr ruhiger Film. Sehr im Sinne der letzten Disney-Filme gibt es keinen wirklichen Antagonisten in diesem Film, sondern es geht viel mehr um die inneren Konflikte der Figuren. Dabei hat der Film einmal wieder einen großartigen Soundtrack, richtig tolle Animation und sehr sympathische Charaktere. Viel mehr gibt es hier auch eigentlich nicht zu sagen.
Platz 5: James Bond: No Time to Die
CN: Gewalt, Erwähnung von Genozid, Krankheiten, Ableismus
Hach ja, das James Bond Franchise. Ich habe komplizierte Gefühle dazu. Denn es hat viele lustige Action-Filme, aber halt eben auch so unglaublich viel Misogynie … So auch die neuen Filme mit Daniel Craig, der sich selbst oft dagegen ausspricht. Entsprechend habe ich tatsächlich nicht damit gerechnet, dass dieser Film in dieser Liste landet, aber dann …
Worum
es geht:
Nachdem
Blofeld gefangen genommen wurde, reist Bond zusammen mit Madeleine
nach Matera, wo er allerdings von Assassinen überrascht wird. Davon
überzeugt, dass Madeleine ihn verraten hat, trennt er sich von ihr.
Fünf Jahre später wird ein künstliches Virus gestohlen, das
speziell auf DNA-Sequenzen kodiert werden kann. Eigentlich hat Bond
sich zur Ruhe gesetzt, doch durch die neue 007 erfährt er von der
Sache. Wenngleich nicht überzeugt, greift er ein.
No Time to Die ist der erste James Bond Film mit Daniel Craig, in dem mir wirklich klargeworden ist, was Craig eigentlich mit der Figur machen wollte. Eben einen sehr viel menschlicheren James Bond erzeugen. Und genau das ist in diesem Film gelungen. Es war der erste James Bond Film, bei dem mir Bond als Figur nicht egal war. Davon abgesehen: Keine seltsam gruseligen Sex-Szenen in dem Film, kein Male Gaze, in einem James Bond Film. Das ich das noch erleben darf!
Platz 4: Finding ‚Ohana
Kommen wir zu einem Film, von dem die meisten nicht einmal gehört haben werden, auf den ich mich allerdings schon einen ganzen Monat vor Release gefreut hatte. Eine Netflix-Produktion mit dem Titel Finding ‚Ohana.
Worum
es geht:
Die
in New York aufgewachsenen Geschwister Pili und Ioane ziehen mit
ihrer Mutter nach Hawai’i, um ihrem kranken Großvater zu helfen.
Beide Geschwister sind nicht begeistert davon, finden sich jedoch auf
ihre eigenen Arten damit ab. Während Ioane sich in ein Mädchen
verliebt, entdeckt Pili ein Buch, das von einem geheimen
Piratenschatz berichtet – ein Schatz, der die finanziellen Probleme
der Familie lösen würde. Also macht sie sich mit ihrem neuen Freund
Casper auf die Suche danach.
Machen wir es sehr einfach: Finding ‚Ohana ist Goonies, aber in neu und indigen. Grundlegend sind da sehr viele Parallelen zu dem 80er-Jahre Film und daraus macht der Film kein Geheimnis. Der Unterschied ist allerdings, dass die Figuren hier indigene Kinder sind, die durch ihr Abenteuer ihren Bezug zu ihrem Land und ihrer Kultur wiederentdecken. Und ja, das ist einfach genau das richtige für mich.
Platz 3: Eternals
CN: Gewalt, Katastrophen
Dieses Jahr sah es für mich trotz gesamt 4 Filmen aus dem MCU tatsächlich nicht so großartig aus mit den Marvel-Filmen. Obwohl ich sie alle vier gesehen habe, konnte mich nur einer wirklich überzeugen – dieser dafür allerdings umso mehr. Und das war Eternals.
Worum es geht:
Die
Eternals wurden von dem Celestial Arishem geschaffen, um die
Menschheit von den Deviants zu beschützen. Dies machen sie bereits
seit 7000 Jahren. Nun ist es aber beinahe 500 Jahre her, seit sie das
letzte Mal einem Deviant begegnet sind, dennoch wurden sie nicht von
Arishem zurückgerufen. Nun leben sie verteilt auf der Erde, gehen
unterschiedlichen Leben nach, als auf einmal ein weiterer Deviant
auftaucht – und Arishem ihnen das Geheimnis ihrer eigentlichen
Mission enthüllt.
Wie gesagt: Marvel-Filme 2021 waren alles in allem nicht mein Ding. Eternals fand ich allerdings sehr positiv. Ja, es lag zum einen daran, dass dieser Film ein sehr diverses Cast hatte (und uns endlich auch einmal LGBTQ-Repräsentation in einem Marvel-Film gegeben hat), zum anderen aber auch an dem sehr anderen Ton. Während die anderen Marvel-Filme letzten Endes sehr laut sind, ist Eternals ein sehr ruhiger, ich würde schon fast sagen philosophischer Film. Das hat mir unglaublich gut gefallen!
Platz 2: The Suicide Squad
CN: Gewalt, Mord, Folter, Gore, Sex, Nacktheit, Alkohol, Spezifisch Gewalt gegen BI_PoC, Erwähnung von Gewalt gegen Kindern
Kommen wir zu dem Film, der bis zur letzten Woche dieses Jahres tatsächlich noch mein Lieblingsfilm des Jahres war – aber dann von einem anderen Film auf Platz 2 verstoßen wurde. Der Film, der entweder richtig gut werden oder richtig mies enden musste. Zum Glück ist er auf der richtigen Seite gelandet: The Suicide Squad.
Worum
es geht:
In
der kleinen karibischen Inselnation Corto Maltese gab es einen
militärischen Putsch, der die bisherige Diktatur umgeworfen hat –
nur um sie durch eine neue zu ersetzen. Das ist schlecht, findet die
amerikanische Regierung, denn das Militär-Regime hat stark
anti-amerikanische Einstellungen und leider befindet sich eine
mögliche Massenvernichtungswaffe in dem Land. Also ist es Zeit für
eine Suizid-Mission für die ein neues Suicide Squad zusammengestellt
wird.
Ich habe es schon auf Twitter gesagt und sage es auch hier wieder: Nehmt die CNs ernst, der Film hat sie nötig. Und ja, dieser Film zeigt halt eben wieder: James Gunn ist sehr gut darin einen sehr kritischen Humor zu zeigen und das auf eine Art, die von so linksgrünversifften Menschen wie mir akzeptiert wird. Was soll ich groß sagen? Der Film ist unglaublich lustig, hat gute Action, hat einige sehr sympathische Figuren und für mich als Rattenhalter wichtig: Unglaublich viele tolle Ratten.
Platz 1: Matrix Ressurections
CN: Gewalt, Gaslighting, Andeutung von Suizid
Kommen wir zu meinen liebsten Film des Jahres – der erst vor einer Woche erschienen ist. Es war ein weiterer Film des Jahres, wo ich mir im Vorhinein sehr unsicher war, ob er gut gehen würde oder nicht. Und ja, für mich hat dieser Film besser geklappt als jeder andere Film in diesem Jahr. Der vierte Teil der Matrix-Reihe: Matrix Ressurections.
Worum
es geht:
Thomas
Anderson ist der Entwickler der bekannten Matrix-Videospielreihe. Als
er vor einigen Jahren jedoch den, nachdem er einen Award für die
Reihe bekam, versuchte von einem Gebäude zu springen in der festen
Überzeugung er könne fliegen, wurde er in Therapie geschickt. Auch
jetzt hat er seltsame Visionen, in denen es ganz so scheint als seien
die Ereignisse seines Spiels seine eigenen Erinnerungen und er der
Protagonist der Geschichte.
Metrix Ressurections ist sehr Meta und ich liebe den Film ein wenig dafür. Ich habe für den Film auch die originale Matrix-Trilogie gesehen und sie hat mir viel besser gefallen, als früher – obwohl ich sie früher auch mochte. Einfach weil ich eben viel mehr mich in die trans Narrative einfühlen konnte. Und genau deswegen hat Matrix Ressurections mich so angesprochen: Der Film hat eine deutliche trans Narrative, sowie eine wunderbare Kapitalismus-Kritik. Außerdem hat es mich natürlich gefreut, dass die „reale Welt“ in dem Film sehr Lunarpunk war.
Zusammengefasst
Ich muss sagen, dass ich das Filmjahr 2021 alles in allem dennoch etwas enttäuschend fand. Vielleicht liegt es daran, dass mir von den vier Marvel-Filmen dieses Jahr wirklich nur einer gefallen hat, vielleicht auch daran, dass F9 letzten Endes eine große Enttäuschung war, obwohl ich mich sehr auf den Film gefreut hatte. Ich weiß es nicht. Dennoch gab es eben ein paar Highlights, die mir doch sehr gut gefallen haben.
Für nächstes Jahr hoffe ich vor allem darauf, dass es wieder ein paar mehr gute Animationsfilme gibt. Denn dieses Jahr sah in der Hinsicht echt mau aus.
Meine Topliste noch einmal kurz gefasst:
- Matrix Ressurection
- The Suicide Squad
- Eternals
- Finding Ohana
- James Bond: No Time to Die
- Encanto
- Cruella
- Promising Young Woman
- Venom: Let there be Carnage
- Free Guy
Bis ins nächste Jahr!
Das Beitragsbild stammt von Unsplash.