Kurzgeschichte: Mittsommernacht

Auch heute gibt es wieder eine Kurzgeschichte hier im Weblog. Dieses Mal für Annette Juretzki, die ich schon recht lange kenne, da ich sie schon ein paar Mal besucht habe. Sie hat sich zum Geburtstag eine Solarpunk-Geschichte mit lesbischem Sex gewünscht und die soll sie auch bekommen. Und weil sie eine Verbindung zu Polen hat, geht es in der Geschichte um eine Deutschpolin, die Polen besucht. Viel Spaß!

Tags: One Night Stand, LGBTQ*, Gemeinsames Baden, „Da ist eine Katze auf dem Bett“

CN: Sex

Mittsommernacht

Sie saßen gemeinsam am Ufer der Oder und aßen die Eiscreme. Es war eine angenehm fruchtige Eiscreme mit dem Geschmack von Sommerbeeren – vor Ort angebaut, laut dem Verkäufer der Eisdiele.

Es war der längste Tag des Jahres und selbst jetzt, am frühen Abend, stand die Sonne noch hoch am Himmel, sandte ihr warmes Licht auf sie hinab. Es war ein angenehmer Tag. Heiß, ja, aber nicht erdrückend heiß. Gerade hier am Fluss war die Luft sehr angenehm.

„Und, wie schmeckt es dir?“, fragte Dorota.

Jenny sah sie an. „Gut, ja. Danke.“ Sie lächelte sie an, leckte dann weiter an dem Eis, das viel zu schnell schmelzen wollte.

„Das freut mich.“ Damit machte sich auch Dorota weiter über ihr Eis her, knabberte an der Waffel.

Soweit war es ein schöner Tag gewesen. Dorota hatte ihr einige Sehenswürdigkeiten der Stadt gekauft und sie waren gemeinsam über den Jahrmarkt gewesen. In den letzten Jahren waren Jahrmärkte zu den Sonnenwenden immer mehr in Mode gekommen, zumindest war das Jennys Eindruck. Sie hatte sie immer wieder gesehen. Menschen freuten sich halt über eine Gelegenheit zu feiern und zusammen zu kommen.

Hier in Opole verlief der Jahrmarkt an einer der Straßen nicht weit vom Fluss entlang. Sie konnten die Musik der Straßenmusizierenden bis hierher hören.

Es war Jennys erster Besuch hier. Eigentlich war sie nur gestern für eine Konferenz zum Thema Vertikaler Farmen hergekommen – immerhin stand hier eine der größten vertikalen Farmen Europas. Doch hatte sie sich einen weiteren Tag genommen, um sich die Stadt zeigen zu lassen. Von Dorota, die sich auf ihren Post gemeldet hatte.

Die rothaarige Frau, die neben ihr die Beine in den Fluss baumeln ließ, hatte ihr Eis mittlerweile ganz gegessen, lächelte sie an, während Jenny noch immer an ihrem Hörnchen knabberte.

Der Fluss war auf beiden Seiten von breiten Wiesen umgeben. Die Ufer waren schon vor mittlerweile zwei Jahrzehnten naturalisiert worden, wie an vielen anderen Stellen auch. Jenny kannte Bilder von früher, wo Flüsse von Beton und Stein eingefasst waren, doch es war seltsam, es sich so vorzustellen. Flüsse brauchten ihre natürlichen Ufer.

Sie saugte das letzte bisschen geschmolzenen Eis aus der Spitze der Waffel, ehe sie diese verschlang.

„So, fertig“, meinte sie und lehnte sich zurück, um zum strahlendblauen Himmel hinauf zu sehen.

„Du hättest dir ruhig Zeit lassen dürfen“, sagte Dorota.

„Nein, alles in Ordnung.“ Zugegebenermaßen kam sich Jenny immer albern vor, wenn sie so allein saß und andere auf sie warteten. Sie schaute auf den glitzernden Fluss. Auf der anderen Seite des Flusses war eine Gruppe Jugendlicher, die mit einem Ball im Wasser spielten. „Schade, dass ich keine Badesachen mitgenommen habe.“

„Du könntest nackt reinspringen.“

Jenny überlegte es für einen Moment tatsächlich. Es wäre sicher angenehm. Aber wollte sie ihre Nacktheit hier in der Öffentlichkeit niemanden aufdrängen. „Nein, es ist schon in Ordnung“, meinte sie daher.

Dorote hob eine Augenbraue. „Du bist sehr verträglich, oder?“

Darauf antwortete Jenny mit einem Schulterzucken. „Ich will anderen Menschen halt nichts vors metaphorische Knie treten.“

„Verstehe schon.“ Dorota beobachtete nun ebenfalls die Jugendlichen, von denen eine*r eine*n andere*n nun Unterwasser gezogen hatte. Es folgte eine Wasserschlacht mit einer Menge Gekreische, das vom Wasser zu ihnen hinübergetragen würde.

„Bei meinem Wohnkomplex gibt es eine Wasseranlage“, meinte Dorota dann. „Da kannst du auch nackt baden.“

Jenny war ihr einen Seitenblick zu. Es würde zumindest die Frage vorwegnehmen, wo sie hingehen würden. „Also wirklich darf man oder es ist nur nicht verboten?“

„Man darf es“, erwiderte Dorota. „Mach dir keine Gedanken.“

Jenny schürzte die Lippen. „Ja, warum nicht.“

„Du verlässt die Stadt erst morgen, nicht?“, fragte Dorota dann.

„Ja, genau. Ich fahre mit einem der Züge um 11.“ Sie wäre innerhalb von zwei Stunden dann wieder bei Potsdam, würde übermorgen sich wieder um ihre Studierenden der Landwirtschaft kümmern.

Dorota lachte verhalten, offenbar über einen Gedanken, den sie gehabt hatte. „Dann … haben wir ja noch etwas Zeit.“

„Ja.“ Jennys Blick wanderte wieder zur Wasserschlacht hinüber. Ja, gegen ein Bad hatte sie wirklich nichts einzuwenden. Das warme Wetter war einfach zu verführerisch in dieser Hinsicht.

Mit etwas Mühe kam Dorota wieder zum Stehen, klopfte sich die sehr weit fallende braune Hose notdürftig ab. Dann wandte sie sich wieder Jenny zu. „Also von mir aus können wir gehen. Dann zeige ich dir, wo ich wohne.“

Auch Jenny stand auf. „Ja, gerne.“ Einen letzten Blick schenkte sie den Jugendlichen, dann wandte sie sich zum Gehen.

Eine angenehme Mischung aus Düften lag hier in der Luft. Eine Mischung von Gras, Wasser, aber auch den Hortensien, die in einigen Büschen im Uferbereich standen und ihn verschönerten. Dazu wehte eine dünne Note von süßem Popcorn vom Markt hinüber. Sie hatte den Stand vorhin, als sie über den Markt gegangen waren, gesehen.

„Dann folge mir einfach“, meinte Dorota und schaute Jenny auffordernd an. Sie hielt inne, griff dann aber Jenny bei der Hand.

Mit leichter Unsicherheit belegt, lächelte Jenny, über die Berührung überrascht.

So machten sie sich auf den Weg über die Wiesen zurück zur Stadt. Hier im Stadtkern von Opole waren viele alte Gebäude erhalten geblieben, man hatte sie nur renoviert und teilweise Dächer abgeflacht, um dort Gärten anzulegen. Immerhin sollte jeder, wenn möglich, Zugriff auf seinen eigenen kleinen Garten und damit zumindest etwas eigenes Obst und Gemüse haben.

Wieder kamen sie am Markt vorbei, wo sich auch einige Kinder um die Stände mit Süßigkeiten drängten. Neben dem Popcorn gab es auch allerhand in verschiedene Dinge gedippte Früchte und eine Vielzahl von Fruchtgummis und Lakritze.

Sie gingen jedoch nur an dem Markt vorbei, ehe Dorota sie in die parallellaufende Straße führte. Auch diese war breit, hatte genug Platz für die Außenbereiche von anliegenden Cafés und Restaurants, allerdings verliefen in der Mitte der Straße auch die Schienen der örtlichen Tram.

„Ist es denn weit, dahin, wo du wohnst?“

„Nein, mit der Tram sind es zwölf Minuten“, antwortete Dorota.

Jenny lächelte, nickte. Noch immer lag ihre Hand in der Dorotas. Warm. Ein wenig verschwitzt.

Es dauerte nicht lang, bis die Tram kam. Diese war eindeutig im Stil einer älteren Zeit gehalten, wirkte beinahe schon verspielt vom Design ihrer Wagen her. Photovoltaik-Zellen bedeckten die Dächer der Wagons.

Sie stiegen ein und Dorota zog Jenny zu einem der Sitze an der Wand des Wagens.

„Und, was sagst du jetzt soweit zu Opole?“, fragte sie.

„Es ist schön“, antwortete Jenny. „Und nicht ganz so gedrängt wie Potsdam und Berlin.“ Gerade in Berlin war das Leben doch noch so gedrängt, dass es schwer war, allen Menschen Zugang zu Gärten zu gewähren.

Opole konnte außerdem dadurch bestechen, dass die Häuser entweder wirklich alt oder wirklich neu waren. Die neuen Gebäude wirklich komplett auf neuste Standards angepasst. Sehr beeindruckend, wie Jenny fand.

In Berlin waren mehr Gebäude aus den 2000ern, 2010ern und 2020ern, die man renoviert hatte. Diese hatten weder den rustikalen Charme mittelalterlicher Gebäude, noch die Effizienz ganz moderner Gebäude.

„Aber es gibt doch auch in Berlin Bewegungen, die Leute aus der Stadt rauszubringen, oder?“, fragte Dorota.

„Das schon. Aber es hängt halt auch einfach eine Menge kulturelle Bedeutung und so an der Stadt. Deswegen wollen viele dableiben.“

„Ja, ich verstehe, denke ich.“ Dorota dachte nach. „Ich glaube, das haben wir hier weniger.“

„Aber Opole ist halt dennoch eine Stadt.“

„Mit unter 100 000 Einwohnern aber.“

Das war ein Punkt, den sie eingestehen musste. Selbst heute lebten in Berlin noch immer knapp 3 Millionen Menschen. Jenny beschloss, das Thema zu wechseln. „Du lebst in einem modernen Gebäudekomplex, oder?“

„Ja. Wirst du gleichsehen“, erwiderte Dorota.

Das stimmte. Jenny hatte ein wenig über Dorotas soziale Profile drübergeschaut, ehe sie sich zu dem Treffen entschieden hatte. Sie wusste, dass Dorota in einem Komplex lebte, der erst in den 2050ern gebaut worden war. Sie hatte Bilder davon gesehen. Dorota war Ingenieurin und arbeitete vor allem mit Photovoltaik. Viel weiter ging ihr Wissen aber nicht, außer dass Dorota auch einen Kater namens Max hatte, der ein sehr flauschiges schwarzes Fell besaß.

Während die Tram aus dem Stadtkern herausfuhr, wurden die Gebäude auch moderner. Man sah viel Glas – fraglos photovoltaisches Glas – und viel helle Farben, aber auch noch einmal deutlich mehr Grün, als im Stadtkern. Es waren viele Gartenflächen zwischen den modernen Gartenflächen angelegt.

„Nächste Station ist unsere.“ Dorota stupste Jenny an, welche nickte.

Sie stand auf, hielt sich an einer der metallenen Stangen fest und wartete darauf, dass die Tram das nächste Mal zum Stehen kam. Es war direkt vor einem breit angelegten Gebäudekomplex, der gerade einmal fünf Stockwerke hoch war und Stufenförmig angelegt war, so dass es auf jeder Etage etwas Grünfläche gab.

„Direkt das ist es“, sagte Dorota, als sie ausstiegen, und zeigte auf das Gebäude.

„Cool.“ Es sah definitiv besser aus, als der 2020er Bau, in dem Jenny lebte. Es hatte einfach ein ganz anderes Gefühl an sich.

„Komm.“ Damit ergriff Dorota wieder ihre Hand und zog sie mit sich in Richtung des Gebäudes. Offenbar waren sie noch immer nahe genug am Stadtkern dran, dass sie sich keinen Gedanken um den Verkehr mit Privatfahrzeugen machen mussten. Auch hier war die Straße nicht dafür ausgerichtet.

„In welchem Stockwerk lebst du?“, fragte Jenny.

„Zweitoberstes“, erwiderte Dorota. Sie führte Jenny zum Eingang des Gebäudes – eine automatische breite Glastür, die zu beiden Seiten aufglitt und ihnen Platz machte.

Jenny folgte ihr, sah sich in der Eingangshalle des Gebäudes um. Ganz offenbar war hier direkt ein Gemeinschaftsraum. Da war ein Tischkicker, ein großer Projektor mit einer angeschlossenen Spielekonsole vor einem Sofa, das genug Platz für sicher acht Leute hatte, sowie ein länglicher Tisch. Auch ging es direkt zu einem breiten Aufzug weiter.

Vor diesem hielt Dorota inne. „Wollen wir direkt zur Wasseranlage?“

„Was ist das überhaupt für eine Anlage?“

„Eine Mischung aus Teich und Pool, würde ich sagen.“

„Und es ist wirklich in Ordnung, da nackt zu schwimmen?“

„Wenn ich es dir doch sage!“

Jenny musterte die andere Frau mit hochgehobenen Augenbrauen. „Etwas sagt mir, dass du mich einfach nur nackt sehen willst.“

„Das vielleicht auch, aber wenn es nur darum ginge, könnte ich dich auch einfach fragen.“ Dorota schmunzelte.

Das musste Jenny zugeben. Immerhin war diese Verabredung nur zur Hälfte mit dem Ziel gewesen, eine Führung durch die Stadt zu bekommen. Das andere, durchaus in ihrer Anzeige deutliche Ziel war ein anderes gewesen – selbst wenn sie es über den Tag beinahe ein wenig verdrängt hatte.

„Willst du dich oben ausziehen und einen Bademantel überwerfen?“, schlug Dorota vor.

Etwas unsicher war Jenny schon bei der Sache. Also nicht deswegen, sich vor Dorota auszuziehen, nur nackt zu diesem Pool-Teich zu gehen. Nicht alle Menschen waren was Nacktheit anging komplett entspannt. Sie wollte nicht, dass Dorota deswegen noch Ärger bekam oder etwas in der Art. Trotzdem rang sie sich durch und nickte. „Aber ich darf dann nicht alleine nackt baden, oder?“

„Nein, ich komme natürlich mit“, versicherte Dorota und tätschelte ihre Hand. Dann rief sie den Aufzug.

Das erleichterte sie zumindest ein wenig. Denn alleine würde sie sich damit doch etwas komisch fühlen. Vielleicht, dachte sie sich, sollte sie es als eine Art Vorspiel sehen. Ja, der Gedanke gefiel ihr beinahe – sie sollte sich nur nicht zu sehr drauf einlassen, war dieser Poolteich doch noch immer ein öffentlicher Ort.

Der Aufzug kam an und sie fuhren gemeinsam in das vierte Geschoss hoch. Ganz wie von der länglichen Struktur des Gebäudes zu erwarten war, öffnete sich der Aufzug in einen langen Flur. Direkt gegenüber der Aufzugtür war hinter einer gläsernen Wand eine Küche, die ebenfalls mit einem langen Tisch versehen war. Danach fing jedoch eine weiße Wand an, in die in regelmäßigen Abständen Türen eingelassen waren.

„Also Gemeinschaftsküche?“, fragte Jenny.

„Genau. Wobei die Wohnungen auch noch kleine Kochfelder haben. Aber nur zwei.“

Jenny nickte. Das machte Sinn. In vielerlei Hinsicht hatte es nur Vorteile, mit den Nachbarn zusammen zu kochen oder sich zumindest mit bekochen zu lassen. Allein die Energie, die man so sparte.

„Ich bin ganz am Ende des Flurs“, erklärte Dorota. Noch immer hatte sie ihre Finger mit denen Jennys verschlungen.

Jenny selbst sagte nichts, ließ sich einfach den Flur entlangziehen. Eigentlich hatte sie sich mit Dorota eben auch getroffen, um mit ihr Sex zu haben. Es war nicht das erste Mal, dass sie so etwas tat. Doch fast jedes Mal fühlte sie sich ein wenig mit der Situation überfordert. Ihr Mund war trocken. Sie wusste nicht, was sie sagen sollte.

Wenigstens schien Dorota genau zu wissen, was sie wollte. Das machte es ein wenig leichter. Immerhin konnte sie sich so führen lassen.

Sie erreichten das Ende des Flurs, wo Dorota die letzte Tür mit einer lockeren Handbewegung entriegelte. Dann zog sie Jenny in das Zimmer dahinter.

Es war ein Zwei-Zimmer-Apartment. Ein Ess-und-Wohnzimmer, sowie ein Schlafzimmer. Die Tür zu diesem stand offen, der wahrscheinliche Grund dafür im Türrahmen. Der nachtschwarze Kater kam nach einem langen prüfenden Blick zu ihnen hinüber und schlich maunzend um ihre Beine herum. Sein Schwanz strich über Dorotas Hose.

Dorota beugte sich zu dem Tier hinab und begann auf Polnisch mit ihm zu sprechen, während sie durch sein Fell strich. Während ihr Streicheln die Haut an seinem Kopf zurückzog, starrte der Kater sie weiter an. Was er wollte konnte Jenny erahnen, selbst ohne ein eigenes Haustier zu haben.

„Das ist Max. Er ist immer der Meinung, dass er seit Tagen nichts zu Essen bekommen hat“, erklärte Dorota, als sie sich wieder aufrichtete.

„Ja, ich habe ihn auf deinem Zeta-Profil gesehen“, antwortete Jenny.

Dorota lachte verlegen. „Lass ihn mich eben füttern.“

Jenny nickte bloß, ging dann unsicher weiter in das Zimmer hinein. Sie hatte ihre Tasche noch immer in der Hand und war sich unsicher, ob sie sich auf das weite blauweiße Sofa setzen durfte.

Offenbar war ihr diese Frage anzusehen. „Du kannst dich setzen“, meinte Dorota, während sie im Schrank über der vorher erwähnten Kochecke kramte. Dann warf sie ihr einen Blick über die Schulter zu. „Du könntest dich natürlich auch schon ausziehen.“

Jenny lachte verlegen, legte ihre Tasche auf dem Sofa ab und zögerte.

Ja, eigentlich konnte sie sich ausziehen. Sie atmete tief durch, dann stülpte sie sich ihr T-Shirt über den Kopf, zog es sich aus, tat dann dasselbe mit ihren Sandalen und ihrer Hose. Für einen Moment verharrte sie so in ihrer Unterwäsche – sie hatte sich extra hübsche Unterwäsche angezogen – ehe sie sich jedoch auch dieser entledigte.

Während sie sich ausgezogen hatte, hatte Dorota eine Dose mit Katzenfutter geöffnet und in einen Futternapf entleert hatte. Nun richtete sie sich wieder auf und musterte sie.

Jennys eigene Haut war von der Sonne und Feldarbeit gebräunt und leicht gegerbt. Man sah ihr durchaus an, dass sie auf die Vierzig zuging.

Dorota schien dies allerdings nicht zu stören. Sie lächelte zufrieden, ganz so, als würde ihr gefallen, was sie sah. „Einen Moment“, meinte sie und ging dann ins anliegende Schlafzimmer. Sie knöpfte ihre Bluse auf und ließ sie zu Boden gleiten. Darunter trug sie nicht einmal einen BH. Allerdings hatte sie auch recht kleine Brüste. Sie schenkte Jenny einen aufreizenden Blick, dann öffnete sie auch ihren Rock und ließ ihn einfach fallen. Er rutschte locker auf den Boden. Dann schob sie ihre Unterhose langsam herunter. Alles hob sie vom Boden auf und legte es vorsichtig auf einen Stuhl am Rand des Zimmers. Dann ging sie zu Jenny hinüber.

„Also, willst du wirklich noch zum Pool?“, fragte sie mit rauchiger Stimme.

Jenny schluckte. Sie überlegte. Hier drinnen war es bei weitem nicht so warm, wie draußen, doch ein wenig Abkühlung konnte sie schon vertragen. Außerdem war der Abend noch jung. „Ja“, sagte sie daher.

„Dann sparen wir uns das Gute für später auf?“

Nervös brachte auch Jenny ein Lächeln zustande. „Ja, das wäre cool.“

Dorota trat zu ihr. „Darf ich dich berühren?“

Jenny nickte.

So strich Dorota über ihre Schulter. „Ist das dein erster One-Night-Stand?“

„Nein“, antwortete Jenny. „Ich … Ich bin nur immer ein wenig nervös.“

Dorotas Hand strich nun über ihre Schläfe und dann durch ihr kurzes Haar. „Das finde ich irgendwie süß.“

Letzten Endes gingen sie dennoch zuerst zu dem Poolteich hinab. Dieser lag im Erdgeschoss, wo ein Flur zu einem Innenhof führte, in dem es tatsächlich einen mittelgroßen Pool gab, der auf einer Seite zu etwas wie einem Teichufer abflachte, selbst wenn auch dieses gekachelt war. Es gab sogar eine kleine Rutsche, fraglos für die Kinder, die in dem Komplex lebten. Von diesen waren auch einige am Spielen, was Jenny hätte zögern lassen, wären nicht bereits zwei nackte Menschen auf der Wiese neben dem Pool gewesen, um sich zu sonnen.

Also war es offenbar wirklich in Ordnung.

So entspannte sie sich etwas und ließ sich von Dorota ins Wasser führen. Gemeinsam ließen sie sich ins kühle Nass sinken und für eine Weile genoss Jenny nur das kühle Wasser.

Ihr Blick glitt dennoch zu Dorotas Bein. „Kann die Prothese einfach so ins Wasser?“

„Ja, das ist kein Problem.“ Dorota lächelte.

Am Ende gönnten sie sich einfach nur Entspannung und ein wenig Schwimmen – so viel, wie es die Größe des Pools zuließ. Es war definitiv eine angenehme Abwechselung. Ein wenig beneidete Jenny Dorota darum, dass sie nicht in ein öffentliches Schwimmbad oder einen See gehen musste, selbst wenn es dafür in Berlin eine Menge guter Möglichkeiten gab. Dennoch hatte es etwas Schönes, einfach im eigenen Erdgeschoss in den Pool hopsen zu können.

Eine halbe Stunde später allerdings reichte es Jenny auch. Sie hievte sich aus dem Wasser heraus und setzte sich auf den Rand des Pools.

Dorota kam zu ihr geschwommen. „Willst du nach oben oder dich noch ein wenig auf die Wiese legen.“

Ein leichtes Brennen breitete sich auf Jennys Wangen aus. „Wir können nach oben“, meinte sie.

„Okay“, antwortete Dorota und auch sie hob sich aus dem Wasser, wobei sich die Muskeln ihrer Arme an deutlich abzeichneten. Sie war äußerst kräftig. Ohne großes Zögern ging sie zu dem Tisch, auf dem sie die Bademäntel abgelegt hatten, brachte Jenny den geliehenen hinüber. „Hier.“

Jenny lächelte, nickte. „Danke.“ Ihr Herz hämmerte lauter. Sie stand auf, zog sich den Mantel über und atmete einmal tief durch.

„Komm“, meinte Dorota und nahm wieder ihre Hand.

Eins der spielenden Kinder rief etwas auf Polnisch zu ihnen hinüber und Dorota drehte sich um, antwortete und lachte.

„Was ist?“, fragte Jenny.

„Ach, der hat mich nur gefragt, ob du meine Freundin bist?“

„Und was hast du ihm geantwortet?“

„Na, dass ich dich nur ficke.“ Dorota zwinkerte ihr zu.

Wieder merkte Jenny, wie sie errötete. Dennoch sagte sie nichts, schaute aber über ihre Schulter zu dem Kind, das recht sprachlos über die Antwort schien.

„Komm.“ Dorota zog sie zu der Tür, zu der sie vor nunmehr etwas über einer halben Stunde rausgegangen waren. Dann ging es wieder zum Aufzug, wieder in den Flur oben.

„Dir scheint diese Sache wenig Sorgen zu machen“, meinte Jenny leise, als sie wieder in das Apartment kamen.

„Was?“

„Na ja, also das hier …“

„Du meinst so ein One-Night-Stand?“

Jenny nickte.

„Ach, ich sehe nicht, was daran so dramatisch sein soll.“ Dorota schloss die Tür hinter ihnen, während der Kater, der gerade auf der Arbeitsfläche vor den Kochfeldern gestanden hatte, von dieser runtersprang und zum Sofa hinübersprintete.

Dorota griff Jenny vorsichtig bei der Schulter, drehte sie zu sich. „Was hältst du davon, wenn wir uns noch einmal eben abduschen.“

„Ja, das klingt gut“, antwortete Jenny. Sie rochen beide nach dem Chlor aus dem Pool.

„Gut.“ Damit öffnete Dorota eine Tür die direkt links vom Eingang der Wohnung lag. Diese führte in ein sehr kleines Badezimmer, das neben Toilette und Waschbecken auch eine Dusche beinhaltete. Vor dieser hing ein Duschvorhang, während der Boden in dieser Ecke des Bades etwas abfiel, um so das Wasser zu sammeln.

Dorota schaltete das Licht an – ein angenehmes künstliches Tageslicht. Sie öffnete ihren eigenen, sehr dünnen Bademantel und hängte diesen an der Badezimmertür über einen Haken auf. Dann schenkte sie Jenny einen aufreizenden Blick, schritt zur Dusche hinüber und stellte diese an. Dort wartete sie auf Jenny.

Diese lächelte verlegen, schlüpfte dann aber auch aus ihrem Bademantel, der weitaus fluffiger als der Dorotas war, und folgte ihr.

Wie immer kam sie sich ein wenig komisch vor, als sie so nackt vor Dorota stand. Diese trat aber unter die Dusche und ließ das Wasser erst einmal durch ihre Haare laufen. Dabei legte sie den Kopf zurück, schloss die Augen, schien es wirklich zu genießen.

Jenny trat zu ihr. Der Strahl der Dusche war weit genug, als dass sie beide problemlos darunter stehen konnten. „Darf ich etwas von deinem Shampoo benutzen?“

Dorota öffnete die Augen. „Natürlich.“ Sie stellte sich so, dass Jenny an ihr vorbei zu dem gläsernen Spender greifen konnte.

Während Jenny sich so das kurze Haar wusch, wurde sie sich deutlich dessen bewusst, dass Dorota sie beobachtete. Nun, sie wollte es ihr nicht verbieten.

„Darf ich dich vielleicht waschen?“, fragte Dorota, als Jenny sich das Haar ausgespült hatte.

„Ja.“

Also nahm sie etwas Seife und schäumte sie in ihren Händen auf. „Dreh dich um“, wies sie Jenny dann an, welche gehorchte.

Dorota begann ihre Schultern einzuseifen, dann ihre Hände ihre Seiten hinauf und hinab wandern zu lassen. „Darf ich deine Brüste berühren?“

„Ja.“

So wanderten Dorotas Hände unter Jennys Armen hindurch zu ihrer Vorderseite, verteilten den Schaum erst auf ihrem Bauch und dann auf ihren Brüsten. Dort verharrten die Hände, griffen fester zu, begannen das weiche Fleisch sanft zu massieren. Immer wieder glitten Dorotas Finger beinahe beiläufig über Jennys Nippel, feuerten damit ihr Herz an, immer schneller zu schlagen. Dann aber löste sich Dorotas linke Hand, strich über den Bauch hinab, verharrte oberhalb von Jennys Schritt. Dorota schob ihren Kopf über Jennys Schulter. „Darf ich?“, hauchte sie.

„Ja.“ Jenny schloss ihre Augen, als Dorotas Finger geschickt in ihren Schritt glitten und mit sanfter Routine sie zu reiben begannen. Ein leises Keuchen entwich Jenny.

Noch immer verharrte Dorotas rechte Hand auf Jennys Brust. Zeigefinger und Daumen umspielten sanft ihre Brustwarze, zupften leicht daran. Dorotas eigene Brüste drückten sich mittlerweile in Jennys Rücken.

„Darf ich dich küssen?“, flüsterte Dorota.

Jenny nickte, für einen Moment unfähig, das richtige Wort zustande zu bringen. „Ja.“

So also wanderten nun auch Dorotas Lippen über ihren Hals, küssten sanft die Haut dort. Ein gutes Gefühl.

„Entspann dich.“ Dorotas Stimme war weich wie samt, während sie Jenny weiter liebkoste. Sie zog sie ein wenig enger an sich heran, ihre Berührungen sanft und vorsichtig. Es war angenehm. Zeigefinger und Mittelfinger der linken Hand hatten Jennys Klit umfasst, glitten immer wieder sanft an dieser vorbei.

Wieder keuchte Jenny, als sie die Lust immer weiter in sich aufkeimen spürte. Ja, langsam vergas sie ihre eigene Scheu, war absolut bereit, sich hierdrauf einzulassen.

„Was meinst du?“, fragte Dorota. „Wollen wir vielleicht ins Schlafzimmer gehen?“

Atemlos nickte Jenny. „Ja, bitte.“

Ein leises Kichern kam über Dorotas Lippen. „Wusste ich doch, dass ich dich dazu bringe, dich zu entspannen.“ Damit küsste sie Jennys Ohr.

Die Seife war lang schon von Jennys Körper hinabgeflossen. So stellte Dorota einfach das Wasser ab, griff ein Handtuch von einer Stange neben der Dusche. Sie legte es um Jennys Schultern, begann sie dann abzutrocknen, wobei sie Jennys Brüsten erneut besondere Aufmerksamkeit zukommen ließ.

Nachdem sie mit Jenny fertig war, trocknete sie sich selbst ab, legte dann das nun nasse Handtuch wieder über die Stange und nahm dann Jennys Hand. „Komm.“

Jenny lächelte noch immer schüchtern, ließ sich dann aber so wie sie war – nackt – von ihr durch das Wohn- und Esszimmer ins Schlafzimmer ziehen. Hier setzte sich Dorota aufs Bett, zog Jenny dann mit sich. „Hast du was dagegen, wenn ich die Prothese ausziehe?“, fragte sie.

Jenny sah auf die weiße Mechanik, schüttelte dann aber den Kopf. „Nein.“ Sie hoffte nur, dass sie deswegen nichts beachten musste.

Mit einem Finger glitt Dorota unter das Material, das auf dem Beinrest auflagt, ließ zischend Luft darunterziehen. Dann zog sie die Prothese ab, legte sie vorsichtig auf den Boden, ehe sie auch den Stoff abzog, der darunter ihr Bein bedeckte. „So ist es angenehmer“, sagte sie, rückte dann weiter aufs Bett. „Komm.“ Ihre stimme war sanft.

Jenny tat es ihr gleich, rückte ebenfalls aufs Bett.

„Was hältst du davon, wenn ich weitermache, wo ich aufgehört habe?“, fragte Dorota. Sie rutschte bis zum Bettende, wo sie sich an die Wand lehnte und Jenny bedeutete, zu ihr zu kommen. Diese folgte der einladenden Geste, zögerte dann.

Dorota spreizte die Beine. „Komm hierher.“

Erst jetzt verstand Jenny, sie rutschte zwischen die Beine, lehnte sich gegen Dorota, welche nun wieder ihre Schulter küsste. Ihre Lippen wanderten über Jennys Haut – warm und feucht. Sie küsste ihren Hals, dann ihr Ohr. Vorsichtig nahm sie Jennys Ohrläppchen zwischen die Lippen, saugte daran.

Derweil legte sie die Arme um Jenny herum und griff wieder nach ihren Brüsten. Sie griff diese fest, zog ein wenig daran. „Ich mag deine Brüste“, flüsterte sie. „Die füllen meine Hände gut.“

Jenny wusste nicht, was sie darauf antworten sollte. Sie lehnte ihren Kopf gegen Dorotas Schulter, genoss einfach deren Berührungen, die keinerlei Zögerlichkeit zeigten. Tief atmete sie durch, seufzte, als Dorota sanft in ihre Brustwarze kniff. Allerdings hielt sich Dorota nicht viel länger mit ihren Brüsten auf. Stattdessen glitten die Hände nun über Jennys Seiten auf eine sanfte, verführerische Art, die Jenny einen Schauer über den Rücken jagte.

Die Kuppen von Dorotas Fingern strichen über ihren Bauch, so leicht, dass es beinahe kitzelte. Dann wanderten sie zu den Beinen. Sie konnte nur Jennys Oberschenkel erreichen, strich aber auch über diese – erst an den Außenseiten, dann innen.

Das Begehren glühte immer weiter in Jennys Inneren auf. Sie wünschte sich, endlich zwischen den Beinen berührt zu werden, wo ihre Sehnsucht brannte.

Dann, endlich, strich Dorotas linke Hand dahin. Ihre Finger wanderten über das empfindliche Fleisch, spreizten es etwas. Mit den Spitzen ihrer Finge drang sie in Jenny ein, formte ihre Finger zu einem Harken, um so gegen die besonders empfindliche Vorderseite von Jennys Vagina zu drücken, dort zu reiben.

Damit entlockte sie Jenny ein Stöhnen. Jenny wölbte ihre Brust, atmete tief ein.

„Oh, das gefällt dir“, hauchte Dorota und rieb weiter mit ihren Fingern, entlockte Jenny damit ein weiteres Stöhnen. „Du bist da richtig empfindlich.“

„J-ja“, kam es zittrig über Jennys Lippen.

„Soll ich damit weitermachen?“

„Mmhmm.“ Mehr brachte Jenny nicht zustande, während Dorotas Finger weitermachten, kaum mehr als zur Spitze in Jennys Inneren. Nun ließ sie auch ihre rechte Hand in Jennys Schritt gleiten, ihre Finger strichen sanft über die Klit.

Ein Zittern ging durch Jennys Beine, während Dorota mit geschickten Fingern weiter ihr Inneres bearbeitete und gleichzeitig mit flachen Fingern über die Klit rieb. Wieder stöhnte sie, lehnte denn Kopf noch weiter zurück. Dorotas Körper hinter ihr war gleichzeitig so nah und so weit entfernt. Mehr und mehr wurden ihre Gedanken von den Berührungen vereinnahmt, die gleichzeitig sanft und doch irgendwie fordernd waren. Die Luft erfüllte sie, ließ sie gleich noch einmal stöhnen. In ihr baute sich die so vertraute und so glühende Spannung auf, die ihr scheinbar jeden klaren Gedanken raubte.

Ihre Füße glitten über den Stoff des Bettlackens, als würden sie dort irgendwo halt finden.

Es war beinahe schon schmerzhaft, diese Sehnsucht, dieses Verlangen nach der Erlösung, die nah und doch unerreichbar erschien.

Noch ein stöhnen, während die Spannung sich weiter und weiter aufbaute. Sämtliche Zurückhaltung von zuvor war vergessen. Sie lebte nur für diese Berührung, für die Wärme, für den wundervollen Reiz. Dann endlich entlud sich die Spannung, brachte einen Laut über Jennys Lippen, der irgendwo zwischen Stöhnen und Schrei war. Ihr Atem ging schwer, als Dorota ihre Finger zurückzog.

„Na, hat dir das gefallen?“, fragte sie.

Jenny brachte keine Antwort hervor. Keuchend lehnte sie gegen Dorota, für einen Moment komplett von der Ekstase verschlungen.

Nur langsam kehrten ihre Sinne wieder zu ihr zurück, ließen zu, dass sie sich wieder entspannte. „Danke“, hauchte sie mit belegter Stimme.

Ein leises Kichern stieg in Dorotas Brust hervor. „Du stöhnst sehr schön.“

Darauf wusste Jenny nun wirklich keine Antwort. Noch immer sammelte sie sich. Dann aber endlich schaffte sie es, sich umzudrehen. Sie kniete sich vor Dorota, sah sie an. „D-Darf ich dich küssen?“, flüsterte sie.

„Ja“, antwortete Dorota.

Und so küsste Jenny sie vorsichtig. Erst auf die Wange, die Schläfe, dann auf die Lippen. Was als ein zurückhaltender, seichter Kuss begann, wurde zusehens innerlicher, begehrender. Dann aber trennten sich ihre Lippen.

„Darf ich dich auch anderswo küssen?“

Ein breites Lächeln zeigte sich auf Dorotas Lippen. „Oh ja.“

Auch Jenny lächelte. Denn hiermit war sie sicherer. Mit ihren Lippen und ihrer Zunge wusste sie zu arbeiten. Sie küsste nun Dorotas Kinn, dann ihren Hals. Die Zunge ließ sie über die Sehne an Dorotas Hals streichen, schmeckte noch letzte Reste des Chlors auf ihrer Haut. Langsam und genüsslich suchte sie jene Stelle, die beinahe alle Menschen hatten. Jene empfindliche Stelle irgendwo zwischen Schlüsselbein und Ohr, die reizte, mehr verlangen ließ.

Ein „Hmm“ von Dorota verriet ihr, als sie diese gefunden hatte. Innig leckte sie darüber, saugte dann seicht mit den Lippen daran.

Dorota legte ihre Arme auf Jennys Schultern, wand sich ein wenig.

Während Jenny sich mit einer Hand auf dem Bett abstützte, ließ sie ihre Lippen tiefer wandern. Sehr bewusst ließ sie Dorotas Brüste aus. Jeder bekam eine Reaktion, wenn man nur an den Brustwarzen saugte. Nein, das war zu leicht, stattdessen strich sie mit der freien Hand über die Seite von Dorotas Brust, gerade dort am Ansatz, wo sie viele Frauen ebenfalls empfindlich wusste. Ihre Lippen wanderten tiefer, über Dorotas Bauch. Die Spitze ihrer Zunge ließ sie seicht über die Haut wandern, bis hin zum Bauchnabel.

Das entlockte Dorota ein wohliges Lachen. „Was machst du da?“, fragte sie verspielt und strich durch Jennys Haar.

„Experimentieren“, hauchte Jenny. Sie leckte weiter über den Bauch hinab, endete aber, bevor sie Dorotas Schritt erreichte. Stattdessen wandte sie sich nun den Innenseiten von ihren Oberschenkeln zu. Sie küsste auch hier das Fleisch, das an ein paar Stellen Dehnungsstreifen hatte. Ihre Lippen wanderten hier entlang. Sehr bewusst hauchte sie ihren Atem über die Haut, spürte, wie Dorota leicht unter ihrer Berührung zitterte.

Dann sah sie zu Dorota auf. „Hast du Lecktücher da?“

„Mmhmm“, machte ihre Gastgeberin und zeigte auf den weißen Nachtschrank neben dem Bett.

Jenny zog die Schublade auf und fand direkt, wonach sie suchte. Sie holte eins der Tücher heraus und befreite es von seiner Verpackung.

Mit dem Tuch in der Hand küsste sie noch einmal Dorotas Bauch, leckte darüber, ehe sie das Tuch in ihren Schritt legte. Sie spannte es seicht über die Haut, küsste dann durch das dünne Silikon hindurch spürten ihre Lippen sämtliche Unebenheiten von Dorotas Intimbereich. Seicht schloss sie ihre Lippen um ihre Klit und ließ die Spitze ihrer Zunge darüber wandern.

„Oh.“ Der Laut kam Dorota scheinbar unfreiwillig über die Lippen. „Oh.“ Das zweite mal war es tiefer, langgezogener.

Jenny nahm das als Hinweis weiter mit dem zu machen, was sie tat. Mit raschen Zungenschlägen fuhr sie über die empfindliche Stelle, reizte Dorota damit weiter. Sie genoss es, als Dorota ein leises Stöhnen hören ließ. Dann aber ließ sie ihre Lippen weiter herunter wandern, drückte ihre Zunge gegen die Labia, spürte die zähe Flüssigkeit, die sich darunter angesammelt hatte. Dann fand ihre Zunge die Vagina. Auch diese leckte sie seicht durch das Tuch hindurch, nahm ein Stück der Labia daneben zwischen die Lippen, saugte daran.

„Hör auf mich zu ärgern“, hauchte Dorota. „Du weißt, was ich will.“

„Was willst du denn?“, flüsterte Jenny.

„Die Klit. Lass mich kommen.“

„Ich kann dich auch auf ganz andere Arten kommen lassen. Langsam.“

„Nicht langsam.“ Nun war es Dorota, deren Stimme belegt war. „Bitte.“

„Okay.“ So tat Jenny, was Dorota von ihr verlangte, wandte sich ihrer Klit zu. Wieder legte sie die Lippen darum, saugte etwas daran und begann dann mit der Spitze ihrer Zunge darüber zu fahren. Sofort begann Dorota heftiger zu atmen. Sie drückte ihr ihre Hüfte entgegen, seufzte leise.

„Genau das. Ja“, flüsterte sie.

Also machte Jenny weiter, genoss es die Stimme der anderen Frau so zu hören, ihre Hände in ihrem kurzen Haar zu spüren. Selbst durch das Tuch hindurch spürte sie, wie sich darunter immer mehr Feuchtigkeit ansammelte. Sie merkte eigenes Begehren erneut in sich aufkeimen, während sie weiter leckte und hörte, wie Dorotas Stöhnen lauter wurde.

Dann bäumte sich Dorotas Körper plötzlich mit einem langgezogenen „Ah“ auf.

Jenny hielt inne. „Bist du gekommen?“

Ein stummes Nicken war die einzige Antwort.

Jenny lächelte. Sie streckte sich weiter nach oben, um Dorota noch einmal auf die Lippen zu küssen.

Endlich öffnete Dorota ihre Augen wieder, sah sie an. „Kannst du mir einen Gefallen tun?“, fragte sie.

„Was?“

„Ich möchte, dass du meine Brüste küsst.“

„In Ordnung.“

Ihre Nacht war damit noch lange nicht vorbei. Sie aßen gemeinsam, gaben sich danach erneut dem Spiel hin – beide dessen noch lange nicht leid. Irgendwann gesellte sich Max, der Kater dazu, saß am Rand des Bettes und beobachtete sie mit richtendem Blick, brachte sie beiden zu lachen. Von Privatsphäre hatte das Tier, wie wohl die meisten Tiere, nie etwas gehört.

Am Ende jedoch sanken sie gemeinsam auf die Matratze und fanden recht schnell zu einem tiefen Schlaf.

Als Jenny am nächsten Tag aufwachte, hatte sich der Kater zwischen sie beide gelegt, als wäre es der einzige natürliche Ort für ihn.

Sie schaute auf die Uhr. Kurz nach acht. Das war eine gute Zeit. Sie müsste noch zum Hotel um ihren kleinen Koffer zu holen. Sie richtete sich auf, erntete dafür einen bösen Blick des dadurch geweckten Katers.

Auch Dorota begann sich zu bewegen. Sie blinzelte. „Oh, stehst du auf?“

„Ja“, erwiderte Jenny. „Ich muss in drei Stunden am Bahnhof sein und muss meine Sachen noch holen.“

„Oh.“ Dorota wirkte beinahe ein wenig enttäuscht. „Hast du denn noch Zeit für ein gemeinsames Frühstück?“

Darauf lächelte Jenny. „Wenn es ein schnelles Frühstück ist.“


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