Kurzgeschichte: Worte finden

Es ist ein neues Jahr und wie ich auf Twitter schon angekündigt hatte, wird es dieses Jahr ein paar Kurzgeschichten in meinem Weblog geben – vor allem zum Solarpunk-Genre. Die erste dieser Geschichten ist Aşkın-Hayat Doğan gewidmet, der einige wichtige Arbeit für inklusive und intersektionale Phantastik macht!

Tags: LGBTQ*, Autismus, Schottland, Klassenfahrt, YA

Content Notes:

Worte finden

Als das Luftschiff in die Höhe stieg, drängten sie sich alle an die Fenster der Kabine. Natürlich, sie alle waren schon einmal in einem Luftschiff geflogen, doch das Abheben war immer wieder ein Erlebnis. Langsam, aber stetig, versank die grüne Stadt unter den an diesem Tag sowieso tief hängenden Wolken.

Jasmin war sich nur zu deutlich dessen bewusst, dass Ava sich nur einen Meter von ihr entfernt gegen das Fenster drückte. Sie hätten ganze drei Stunden Zeit, bis sie in Glasgow ankamen. Eigentlich eine wunderbare Gelegenheit, um zu reden. Eigentlich … Fiele ihr das Reden nur nicht so schwer.

Über den Wolken wurden sie von der Sonne empfangen. Sie konnten sehen, wie das Luftschiff seine Solarsegel ausstreckte, die gleichzeitig zur Steuerung, als auch zur Energiegewinnung dienten.

Jetzt würden sie bald Fahrt aufnehmen und dann ging es ab in den Norden.

„Nicht so viel Gedränge, bitte“, ermahnte sie Oliver, einer der beiden Lehrenden, der sie auf dem Ausflug begleitete.

Jasmin verdrehte die Augen. Dennoch löste sie sich aus der Schülertraube am Fenster und ging weiter in die Kabine hinein. Hier war es gemütlich. Es standen Gleich mehrere bequeme Sofas und Tische herum, an denen sich bereits einige der anderen Reisenden niedergelassen hatten

Offenbar hatte Darcus sie bemerkt. Er löste sich ebenfalls aus der Traube und stupste sie an. Stumm gestikulierte er ihr zu, gestikulierte in Richtung Avas, die noch immer am Fenster stand.

Jasmin schüttelte bloß stumm den Kopf, brachte Darcus damit zu einem missmutigen Murren. Noch einmal gestikulierte er, dieses Mal eindringlicher.

„Wir sind fünf Tage unterwegs“, flüsterte sie. „Da gibt es sicher eine bessere Möglichkeit … Wo es nicht so viele Menschen gibt, meine ich.“

Darcus zog eine Grimasse. „Ich werde zählen, wie viele Ausreden du innerhalb dieser fünf Tage findest.“

„Mach das ruhig.“ Sie wusste eigentlich, dass er recht hatte. Aber hier oben, direkt am Anfang des Ausflugs … Es fühlte sich nicht richtig an. Hier waren außerdem so viele andere Menschen und sie fühlte sich sowieso unwohl.

Nein, lieber sie wartete, bis sie auf der Wanderung waren. Dann waren es zumindest nur die anderen Mitglieder des kleinen Klassenverbandes und sie. Ja, dann würde es einfacher sein, vielleicht auch einmal allein mit Ava zu sein.

Sehnsüchtig sah sie zu der jungen Frau hinüber. Ava war recht klein gewachsen und etwas mollig. Sie hatte wallendes rotes Haar und viele Sommersprossen. Ihre Haut war um viele Töne heller, als Jasmins eigene Haut. Was sie an ihr jedoch am meisten mochte, war ihr Lächeln, das sie auch jetzt zeigte, als sie die Sonnensegel beobachtete.

Jasmin wusste, dass Ava es anstrebte, Ingenieurin zu werden. Sie würde wahrscheinlich direkt nach der Schule mit der Ausbildung anfangen und vielleicht irgendwann selbst einmal Luftschiffe bauen.

Außerdem war Ava jemand, der andere nicht drängte. Sie war immer freundlich zu Jasmin gewesen, hatte mit ihr geredet, mit ihr Dinge unternommen, obwohl Jasmin so häufig nichts gesagt hatte. Es fühlte sich einfach richtig an, in ihrer Nähe zu sein.

Wenn sie es ihr doch nur sagen könnte.

Darcus schüttelte den Kopf, klopfte ihr dann aber auf die Schulter. „Lass uns uns hinsetzen. Wir können ja etwas lesen.“

„Ja“, murmelte Jasmin. „Lesen klingt gut.“

Das machte es so einfach, mit Darcus Zeit zu verbringen. Er verstand, was ihr gut tat.

Musik wurde aus den Lautsprechern der Solarfähre gespielt. Sie war traditionell – wirklich traditionell, inklusive Dudelsack. Ein paar andere Mitglieder des Klassenverbunds hatten darüber gelacht, während Jasmin sich nicht sicher war, ob sie diese Musik mochte oder nicht.

Sie hatte sich auf einen hinteren Platz auf der Fähre gesetzt und die Hände in den Taschen versenkt. Darcus war noch unten auf dem Steg, um einer alten Frau auf das Boot zu helfen, würde aber wahrscheinlich gleich hochkommen.

Bevor er jedoch kommen konnte, erblickte Ava sie und ging zu ihr hinüber.

„Hey“, begann sie.

Jasmins Wangen begannen prompt zu glühen. Jetzt hatte Ava sie angesprochen. Eigentlich sollte sie was sagen. Aber sie brachte kaum mehr als ein geechotes „Hey“ hervor.

„Darf ich mich zu dir setzen?“, fragte Ava.

Jasmin nickte. Sie sollte wirklich etwas sagen. Stattdessen rückte sie einfach näher an die Reling, um Ava platz zu machen.

Also nahm diese neben ihr platz. Wie Jasmin hatte sie eine Jacke übergezogen. Obwohl es Sommer war, war es hier beim Loch recht frisch. „Wie findest du die Musik?“

Oh je. Jetzt hatte sie sie was gefragt und Jasmin musste antworten. Sie wusste ja, dass Ava Smalltalk versuchte, aber genau darin war sie so schlecht. „Traditionell“, murmelte sie.

„Hat aber irgendwie was, findest du nicht?“

Wieder nickte Jasmin bloß.

„Ich freue mich auf die Wanderung. Du dich nicht?“

„Ja, schon …“

„Sag mal, hast du schon jemand, mit dem du dir ein Zelt teilst?“

„Ja, Darcus“, erwiderte Jasmin.

„Ach so.“ Ava wirkte enttäuscht oder bildete Jasmin sich das nur ein?

Es konnte nicht sein, dass Ava gefragt hätte, ob sie mit ihr ins Zelt konnte, oder? Nein, so etwas würde nicht passieren. Das wäre ein alberner Gedanke. Doch der Gedanke allein reichte, um ihr noch mehr Blut in die Wangen zu treiben. Sie wandte den Blick ab.

Für eine Weile schwieg Ava.

Auch Darcus kam oben auf dem Deck des Bootes an, sagte jedoch nichts, als er bemerkte, dass Ava neben Jasmin saß. Wahrscheinlich würde sie sich dazu noch später etwas anhören dürfen. Ja, natürlich, es war die perfekte Möglichkeit zu reden. Ava wollte eindeutig reden. Vielleicht sollte sie Smalltalk versuchen, aber verdammt noch mal, wie sollte das funktionieren?

Ava rückte ihre Brille zurecht. „Ich habe gelesen, dass hier in den Bergen sich einmal irgendwelche Rebellen versteckt haben“, meinte sie.

Sie gab Jasmin eindeutig eine Vorlage. Mit Geschichte kannte sie sich aus. „Ja. Die Jakobiten“, erklärte sie. „Unter anderem. Hier in der Gegend war früher eine Menge los.“ Sie pausierte kurz. „Hier in der Gegend um Loch Lomond war auch Rob Roy Macgregor aktiv.“

„Und wer war das?“

„Eine Art Robin Hood“, erklärte Jasmin. „Also er hat reiche Leute bestohlen und so. Und wurde von vielen als Volksheld gefeiert.“

„Interessant“, erwiderte Ava und strahlte sie an. „Was weißt du noch darüber?“

Natürlich waren das alles Informationen, die Ava selbst hätte nachlesen können. Immerhin wurden ähnliche Daten auch lokal ausgesendet, damit Touristen sie nachlesen konnten. Jasmin verstand allerdings – oder glaubte dies zumindest – das Ava sie aus ihrer Schale locken wollte.

Also überlegte sie kurz, was sie über Loch Lomond und den Trossachs wusste, und erzählte dann. Sie erzählte davon, dass es einmal Loch Lennox geheißen hatte und von den Klans, die einmal hier gelebt hatten. Außerdem erzählte sie davon, wie man das Loch vor der Übersalzung bewahrt hatte. Und davon, wie der Wald des Trossachs im Verlauf der letzten zwanzig Jahre mühsam wieder aufgebaut worden war, nachdem große Teile über zwei Jahrtausende hinweg abgeholzt worden waren.

Viel weiter kam sie jedoch nicht, denn da setzte sich die Fähre in Bewegung. Ein älterer weißer Mensch kam oben auf die Fähre. „Wir haben ja heute richtig viele Fahrgäste“, meinte er. „Mein Name ist Colton McNeill und ich dachte, ich erzähle euch während der Fahrt ein wenig etwas über das Loch.“

Ava tauschte einen Blick mit Jasmin und lächelte verlegen. „Oh je. Jetzt hast du mir schon so viel erzählt.“

„Schauen wir mal, was dieser Herr zu erzählen kann“, meinte Jasmin. Dennoch kam sie sich etwas albern vor. Vielleicht hatte sie auch komplett falsche Dinge erzählt und würde nun verbessert werden.

Wieder wandte sie den Blick von Ava ab und sah auf das Loch hinaus. Dabei war sie gerade ins Erzählen reingekommen.

Nachdem sie über das Loch gefahren waren und von der Fähre am Nordwestlichen Ende abgesetzt worden waren, ging die erste Etappe ihrer Wanderung los. Ava blieb an Jasmins Seite und versuchte weiter mit ihr zu reden, doch je länger es ging, desto schwerer fiel es Jasmin zu antworten. Sie wollte ja mit ihr reden, sie wollte es wirklich, aber die Worte blieben ihr einfach im Hals stecken. Irgendwann schien Ava dies auch zu bemerken und ging und Shyama hinüber, um diese in ein Gespräch zu verwickeln.

Darcus nutzte die Gelegenheit, um sich zu Jasmin zurückfallen zu lassen. Vorher war er mit Leah und Felip weiter vorne gelaufen. „Und? Hast du mit ihr gesprochen?“, fragte er.

„Ja“, murmelte Jasmin. „Das heißt … Nein. Also nicht wirklich. Nicht richtig. Nicht …“ Sie schüttelte den Kopf.

Darcus legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Es ist schlimm mit dir, weißt du das?“

„Ja, ich weiß es.“

Matt schüttelte Darcus den Kopf. „Sie hat deine Nähe gesucht. Das hast du schon bemerkt, oder?“

„Natürlich habe ich das. Aber … Ach, ich weiß nicht. Ich will sie nicht mit meinen Sachen zulabern und Smalltalk … Warum ist Smalltalk so kompliziert?“

„Na ja, Smalltalk war ja eigentlich auch nicht das, was du mit ihr besprechen wolltest, oder?“, gab Darcus zu bedenken.

Jasmin schnaubte. „Ja, schon. Aber ich kann auch nicht einfach mit ‚Willst du mit mir ausgehen‘ anfangen.“

„Wieso nicht?“

„Weil …“ Ein richtig gutes Argument fiel Jasmin zugegebenermaßen nicht ein. Es fühlte sich falsch an für sie, so etwas einfach zu sagen. Allerdings fiel ihr auch kein Gesprächsverlauf ein, der ganz natürlich darin enden könnte, dass sie diese Sache aufbringen konnte.

„Du weißt, dass ich dich einfach zum Ausgehen gefragt habe“, meinte Darcus.

„Ja, natürlich weiß ich das. Ich habe keine Gedächtnisprobleme.“

„Kein Grund so angefressen zu sein.“

Jasmin konnte sich nun endlich kein Seufzen mehr verkneifen. „Ich weiß. Tut mir leid.“

Was er sagte, stimmte ja. Dass sie Darcus gedated hatte, hatte genau damit angefangen, dass er zu ihr gekommen war und sie gerade heraus gefragt hatte, ob sie mit ihm ausgehen wollte. Deswegen war es mit ihm ja so einfach gewesen. Er hatte sie angesprochen. Außerdem war es immer ein wenig einfacher gewesen mit ihm zu sprechen, weil er sich genau so in Themen verlieren konnte, wie sie. Wenn er ihr für eine halbe Stunde etwas über die neusten Entwicklungen der Gezeitenkraftwerke erzählte, fühlte sie sich auch nicht schlecht, ihm danach eine halbe Stunde etwas über die Geschichte der Römer zu erzählen.

Aber ihr Interesse war eben speziell. Sie interessierte sich nicht nur für die alte Welt, sondern für die ganz alte Welt. Sie interessierte sich dafür, wie es hatte soweit kommen können, dass die Erde beinahe unbewohnbar geworden wäre – und wie mehrere tausend Jahre Geschichte da mit hineingespielt hatten. Aber gerade die ganz alte Geschichte war für die meisten weniger relevant. Der Geschichtsunterricht begann üblicherweise mit dem Mittelalter, setzte sich dann über die Industriezeit und ihre Revolutionen fort, dann wurde ein wenig über die wichtigsten Bewegungen im 20. Jahrhundert gesprochen, ehe mit dem 21. Jahrhundert, den verschiedenen Rechtsrutschen der 2010er, der Entwicklung von Protestbewegungen Ende des Jahrzehnts und den Folgen des Kapitalismus weitergemacht wurde und es schließlich zu der Revolution von 2024, dem anschließenden Krieg und dem Aufbau der neuen Weltordnung endete. Natürlich wurde auch etwas über die Geschichte der vergangenen fünfzig Jahre erzählt, wie beispielsweise der amerikanischen Gegenbewegung, aber alles in allem Ende ihre Geschichtsbildung im Jahr 2031 und fing irgendwann im Jahre 500 an.

Jasmin glaubte allerdings, dass man viel aus der alten Geschichte lernen konnte. Auch daraus, wie das Antike Griechenland, Rom, das persische Reich und das alte China gelebt hatten.

„Jasmin? Jasmin?“ Darcus‘ Stimme riss sie aus ihren Gedanken.

„Was?“, fragte sie verwirrt.

„Ich habe gerade gesagt, du musst dich auch einmal ein wenig etwas trauen. Risikos eingehen und so.“

„Ich habe mich für eine Ausbildung im Museum beworben, reicht das nicht?“, murmelte sie und wusste dabei genau, dass es nicht war, was er meinte.

Dies bestätigte er auch: „Ich meine zwischenmenschlich. Du magst sie doch. Also sag ihr das.“

„Aber was ist, wenn sie mich nicht so mag?“

„Dann wirst du das schlucken müssen und weitermachen.“ Er zuckte mit den Schultern. „Wir sind doch auch damit klargekommen, oder?“

„Ja, aber … Aber das ist anders.“

„Wieso ist das anders?“

„Weil du immer noch mein bester Freund bist.“

„Du kannst auch mit Ava befreundet bleiben.“

„Ich weiß, aber …“

Er ließ ein genervtes Stöhnen hören. „Hör mit den ganzen Abers auf. Denk nicht so viel darüber nach. Rede einfach mit ihr.“

Jasmin presste die Lippen aufeinander. „Ich kann’s versuchen. Aber … Nicht mehr heute.“

„Na schön“, meinte Darcus. „Aber morgen versuchst du es.“

Sie versuchte es nicht am nächsten Tag. Na ja, nicht ganz. Im Ansatz hatte sie es schon probiert. Obwohl sie sich bei den Wanderungen eigentlich lieber zurückfallen ließ und am Ende der kleinen Kolonne lief, hatte sie sich ein Herz genommen und war vorgegangen, um bei Ava und Kay zu gehen, die gerade in ein Gespräch über einen neuen Film vertieft waren.

Als sie allerdings Jasmin nach ihrer Meinung gefragt hatten, war ihr wenig dazu eingefallen. Sie hatte den Film noch nicht gesehen, würde ihn wahrscheinlich auch nicht sehen, und auch zum Hauptdarsteller hatte sie keine wirkliche Meinung. So waren ihr wieder die Worte im Halse stecken geblieben und am Ende war sie mit gesenktem Kopf wieder als Schlusslicht gelaufen.

Während ihr Abendessen langsam im Solarkocher vor sich hin köchelte, saß sie im Eingang des Zelts, das sie sich mit Darcus teilte, schüttelte dieser nur den Kopf. „Dann rede über irgendeinen Film, den du gesehen hast.“

„Über welchen?“

„Na ja, das Thema war bei Sang-Hun Yi, richtig? Dann rede halt über The Wicked, den haben wir doch gesehen.“

Jasmin verzog das Gesicht. Natürlich erschien es im Nachhinein wie eine offensichtliche Lösung, aber am Nachmittag war es ihr nicht in den Sinn gekommen. So ging sie trotz des schmackhaften Currys, das es zum Abend gab, am Ende mit Bauchschmerzen ins Bett und machte sich die halbe Nacht darüber Gedanken. Warum war sie nur so schlecht darin, normale Gespräche zu führen?

Am dritten Tag der Wanderung kamen nach Glendaruel, wo sie das dortige Museum besuchten. Das war weit eher nach ihrem Geschmack. Das Museum war im sogenannten „Schloss Dunan“ angesiedelt. Dass vermeintliche Schloss war einmal ein einfaches, wenngleich großes Landhaus gewesen, das im 20. Jahrhundert zu einem sehr kleinen Schloss umgebaut worden war. Heute stand das Gebäude unter Denkmalschutz und beherbergte ein Museum, das sich mit der Geschichte der Klans von Schottland beschäftigte – und wie diese auch im heutigen Schottland noch eine gewisse Bedeutung hatten, jedenfalls wenn es um die Erhaltung der Landschaft ging.

Die Hälfte der Ausstellung befand sich im AR-Raum, so dass Jasmin ihre Brille wieder aufsetzen musste. Sie vertrug die Kontaktlinsen nicht. Die Lehrenden ließen sie selbstständig durch die Ausstellung gehen, selbst wenn es nachher noch einen Vortrag geben soll.

Gerade stand Jasmin vor einer Plakette, die mithilfe der Brille als eine Art Hologramm vor ihr erschien, und las über die Geschichte des Fletcher-Klans, als sich jemand neben sie stellte.

Erst jetzt bemerkte sie, dass Darcus gar nicht mehr bei ihr war. Stattdessen war es Ava, die sich zu ihr gestellt hatte und sie verlegen beobachtete. „Hey“, begann sie erneut das Gespräch.

„Hey“, erwiderte Jasmin mit einem tiefen Atemzug.

„Ähm, Jasmin?“, fragte Ava kleinlaut.

Verwirrt war Jasmin ihr einen Blick zu. Ava wirkte bedrückt. Hatte sie etwas getan, um sie zu beleidigen? „Ja?“

„Habe ich gestern etwas Falsches gesagt?“

Jasmin runzelte die Stirn. „Nein.“

Erleichtert atmete Ava aus. „Dann ist gut.“

Dazu wusste Jasmin wieder nichts zu sagen.

„Ich hatte nur gedacht, ich hätte etwas falsch gemacht. Weil du dich auf einmal zurückgezogen hast und dann … Na ja, aber gut, wenn es nicht an mir lag.“ Dann hielt sie auf einmal inne. „Hat Kay etwas falsch gemacht?“

„Nein, auch they nicht“, sagte Jasmin schnell. „Ich habe nur nicht das Gefühl gehabt, viel zur Diskussion beitragen zu können.“

„Ach so … Wir hätten auch über was anderes reden können.“ Ava schenkte ihr eins ihrer schönsten Lächeln.

„Aber ihr schient euch gerade gut zu unterhalten und deswegen dachte ich, ich störe euch besser nicht.“ Außerdem wusste sie ja auch sonst nicht, worüber sie hätte mit den beiden reden sollen. Vielleicht wäre es aber besser gewesen, bei ihnen zu bleiben. Dann hätte sie nicht den Eindruck erweckt zu schmollen. Sie hatte nicht gewollt, dass Ava sich Gedanken darum machte.

Nun stand auch Ava schweigend dar. Sie überlegte einen Moment, dann schob sie ihre Hand in die Jasmins. „Lass uns die Ausstellung gemeinsam ansehen, ja? Du weißt sicher auch noch mehr über diese Sachen.“

Die plötzliche Berührung jagte Jasmin erneut die Wärme ins Gesicht. Sie sah bewusst in eine andere Richtung. Das hier war vielleicht ihre Chance. Sie sollte es tun, wie Darcus es sagte. Sie sollte einfach gerade heraus fragen. „In Ordnung“, sagte sie.

„Super.“ Ava strahlte schon wieder. „Das hier ist wahrscheinlich genau das richtige für dich.“

„Na ja. Also ich finde es interessant.“

„Du machst nach der Schule sicher auch was mit Geschichte, oder? Du hast mir nicht erzählt, was du lernen willst.“

Immerhin wusste jeder von Avas Ausbildungsentscheidung.

Jasmin nickte. „Ja, ich habe mich für eine Ausbildung beim Museum beworben.“

„Ah, das ist sicher cool. Da wirst du auch ganz bestimmt viel über Geschichte lernen.“

„Ja, das hoffe ich.“ Ein wenig träumte sie allerdings davon, eine eigene Ausstellung zu entwerfen. Das wäre schön. Sie hatte sich schon viele Gedanken dazu gemacht. Vielleicht etwas, zu einer historischen Umweltbewegung – denn diese hatten tatsächlich nicht erst im 20. Jahrhundert angefangen, wie viele glaubten.

„Warum interessierst du dich eigentlich so für Geschichte?“, fragte Ava.

„Ich finde es interessant, wie viele Strömungen es gab und wie viele Dinge andere Dinge, teilweise Jahrhunderte später beeinflusst haben. Daraus ergeben sich viele interessante Fragen. Halt darüber, was in der Geschichte hätte anders laufen können.“

„Zum Beispiel?“

Jasmin überlegte kurz. „Zum Beispiel, ob es die Kolonialisierung im 15. Jahrhundert und später gegeben hätte, hätte es das römische Reich nicht vorher in Europa gegeben.“

„Wieso?“

„Na ja, da gibt es viele Ansätze. Also zum Beispiel hat vor allem das römische Reich überhaupt die Idee von Imperien in Europa hergebracht. Natürlich gab es auch andere, aber die Römer waren etwas, wonach viele andere gestrebt haben. Außerdem könnte man darüber reden, ob das Christentum nicht auch einen Einfluss auf die Einstellung der Menschen aus Europa gehabt hatte, was ihren Anspruch auf das Land anging – davon einmal abgesehen, dass die Könige damals ihren Landanspruch dadurch begründet hatten.“

Ava schaute sie mit offenem Mund an. „Du hast dir viele Gedanken darüber gemacht.“

„Ja, über viele dieser Sachen.“ Jasmin merkte, wie sie noch weiter errötete. Sie wusste nicht, was sie sonst noch sagen sollte. Immerhin wollte sie Jasmin keinen Vortrag halten. Daher fragte sie: „Du willst Ingenieurin werden, nicht?“

„Ja, das ist der Plan. Ich mache meine Ausbildung im Schiffsbau, hoffe aber, dass ich später noch andere Sachen lerne. Luftschiffe bauen wäre schon richtig cool.“

Jasmin lächelte. „Dann hoffe ich, dass das klappt.“

„Danke“, erwiderte Ava.

Für einen Moment schwieg Jasmin. Das hier wäre eigentlich genau der richtige Moment, um Ava zu fragen, ob sie mit ihr ausgehen wollte. Aber gleichzeitig kam es ihr schon beinahe albern vor. Wer wusste schon, wohin ihre Ausbildungen sie verschlagen würden. Vielleicht würden sie einander in zwei Monaten gar nicht mehr sehen und überhaupt … Natürlich machte sie sich viele Gedanken darum, aber es war unglaublich schwer, das nicht zu tun.

Aber verdammt. Sie wollte es probieren. Sie war sich das einfach schuldig. „Ava“, setzte sie daher mit rasendem Herzen an.

„Ja?“

„Ava …“ Wieso war es nur so schwer, diese Worte herauszubringen. „Ich …“

Ava sah sie erwartungsvoll an.

Es waren nur ein paar einfache Worte. Das hier war die Gelegenheit. Sie waren relativ allein. Und doch … „Ich wollte dich fragen, ob wir uns nicht weiter die Ausstellung ansehen wollen.“ Dabei hasste sie sich selbst für diese Worte.

„Ich lasse dich morgen nicht nach Hause fahren, wenn du nicht vorher vernünftig mit Ava gesprochen hast“, verkündete Darcus einen Tag später in ihrem gemeinsamen Zelt.

Jasmin antwortete nichts, sondern zog nur ihre Beine an sich heran. Sie fühlte sich einfach beschissen.

Darcus musterte sie, seufzte dann. „Jas, komm. Du weißt, dass du es dir nicht verzeihen wirst, wenn du sie nicht gefragt hast.“

„Ja.“ Natürlich wusste sie das. „Aber ich werde es mir auch nicht verzeihen, wenn ich sie frage und sie dann nichts mehr mit mir zu tun haben will.“

„Glaubst du wirklich, dass sie so drauf ist?“, fragte Darcus.

„Nein“, gab Jasmin zu.

„Na also.“ Darcus rückte zu ihr herüber und legte eine Hand auf ihre Schulter. „Komm schon. Geh jetzt raus und rede mit ihr. Wenn sie noch auf ist, zumindest.“

Sie wussten beide, dass dies wahrscheinlich war. Sie konnten die Lumisphäre durch den Stoff des Zeltes sehen und auch die Stimmen der anderen Klassenmitglieder hören. Wahrscheinlich gehörte Ava zu ihnen. Sie wäre also draußen.

Doch nun herauszugehen würde bedeuten, dass Jasmin sie ansprechen müsste, während andere dabei waren. Das machte es noch schwerer. Selbst wenn Darcus natürlich recht hatte: Sie würde es sich nicht verzeihen, wenn sie es nicht tat. Sie hatte schon letzte Nacht kaum geschlafen wegen der verpassten Chance im Museum. Es wäre die perfekte Gelegenheit gewesen und sie hatte es einfach komplett vermasselt.

„Jas, komm schon“, meinte Darcus. „Du kannst das. Ich habe es ja auch gekonnt.“

„Du tust dich mit diesen Sachen halt einfacher als ich.“

„Du musst schon zugeben, dass ich auch nicht unbedingt der Beste bin, wenn es darum geht, mich auszudrücken oder auf andere Leute zuzugehen.“

„Ja, natürlich.“

„Und wenn ich das kann, dann kannst du das auch. Statt darüber nachzudenken, wie das schief gehen könnte, denk lieber darüber nach, wie es gut gehen kann.“

Jasmin schloss die Augen und atmete tief durch. In ihrem Innern wusste sie, dass er Recht hatte. Sie musste es einfach probieren. Sie musste über ihren eigenen Schatten springen und dann … Ja, dann würde irgendetwas passieren. Vielleicht etwas Gutes.

„Jas?“, fragte Darcus.

„Ich weiß, ich weiß.“ Sie hob den Kopf. „Ist gut.“ Sie atmete noch einmal durch. „Ich gehe da jetzt raus. Und dann rede ich mit ihr.“ Dabei klang sie entschlossener als sie sich fühlte. Wahrscheinlich würde sie am Ende doch einen Rückzieher machen.

„Gut.“ Er klopfte ihr auf die Schulter.

Gerne hätte sie noch etwas getan, um das rausgehen zu verschieben, aber sie wusste, dass es umsonst war. Sie musste es endlich tun. Sie wollte es ja eigentlich auch tun. Genau. Sie wollte es. Darauf musste sie sich konzentrieren.

Also schlüpfte sie in ihre Schuhe und öffnete den Reißverschluss des Zeltes, um hinaus zu klettern.

„Du schaffst das“, flüsterte Darcus und hob den Daumen.

Jasmin schloss die Augen. „Ich schaffe das“, murmelte sie sich selbst zu. Genau. Sie würde es schaffen.

Damit richtete sie sich auf und sah sich um. In der Mitte des Camping-Platzes saßen die anderen um eine Lumisphäre herum, die in ihrem üblichen fluoreszierenden Licht leuchtete. Da waren Ava, Kay, Felipe, Shyama, Dominic und Oliver. Letzterer erzählte offenbar eine Geschichte von einem der Cricketspiele, die er vor kurzen Gewonnen hatte. Zumindest entnahm Jasmin das seinen Bewegungen, als er so tat, als würde er einen Ball schlagen.

Ja, Ava war da. Wie konnte sie sie am besten ansprechen? Irgendwie. Sie musste es irgendwie tun. Besser schlecht, als gar nicht.

Sehnsüchtig drehte sie sich nach ihrem Zelt um, an dessen Ausgang Darcus noch immer saß und ihr mit dem Daumen nach oben zeigte.

Jasmin presste die Lippen aufeinander. „Ich schaffe das“, wiederholte sie. „Ich schaffe das.“ Damit ging sie steifen Schrittes zur Lumisphäre hinüber.

Hier teilten sich Kay und Felipe eine Decke, während Ava und Shyama ihre Jacken übergezogen hatten. Ein Feuer wäre wärmender gewesen, doch setzte es auch Gase frei und war nebenbei eine Waldbrandgefahr. Deswegen erlaubten die meisten Campingplätze nur noch Lumisphären, Lampen und Solarkocher.

„Hey, Jasmin.“ Als Ava sie näherkommen sah, lächelte sie ihr entgegen.

„Hey“, erwiderte Jasmin, die Hände in den Taschen ihrer eigenen Jacke vergraben. Das galt als der Anfang eines Gesprächs, oder?

„Ich habe nicht gedacht, dass du noch herauskommst“, meinte Ava. „Kommt Darcus auch?“

Jasmin drehte sich in Richtung des Zeltes zurück, dessen Eingang sie von hier nicht mehr sehen konnte. „Ich glaube nicht.“

„Komm. Setz dich zu uns“, sagte Kay.

Jasmin nickte und nahm auf dem Baumstamm platz, auf dem Ava bereits saß. Sie wollte sich eigentlich nicht zu den anderen setzen, aber sie wusste einfach nicht, wie sie Ava ansprechen sollte. Also blieb sie sitzen und lauschte einfach der sehr lebhaften Erzählung, die Oliver zum besten gab. Auch hörte sie zu, als die anderen sich über eine Musikneuheit zu unterhalten begannen. Zumindest hatte sie die Musik schon gehört, doch wusste sie nicht, was sie dazu sagen sollte.

„Alles in Ordnung?“ Ava beugte sich zu ihr hinüber. „Du bist so still.“

„Ich weiß halt nicht, was ich dazu sagen soll“, erwiderte sie leise.

„Ach so …“ Wieder schenkte Ava ihr ein Lächeln. „Wenn es für dich okay ist, einfach zuzuhören.“

Jasmin schürzte die Lippen. Sie sollte es jetzt machen. Sie sollte sie jetzt ansprechen, sie fragen, ob sie mit ihr ein wenig weggehen wollte. Ja, das sollte sie tun. Sie sollte. Sie sollte. Sie …  

„Ich möchte mir ein wenig die Beine vertreten, magst du mitkommen?“, presste sie hervor.

Ava schaute sie überrascht an, nickte aber. „Klar. Natürlich.“ Schon schwang sie sich auf die Beine und hielt ihr die Hand hin, um ihr aufzuhelfen.

Wenngleich zögerlich ergriff Jasmin ihre Hand.

„Dann lass uns ein wenig laufen“, meinte Ava. „Solange wir nicht zu weit weggehen. Ich will nicht in den Wald.“

„Nein. Das … Das besser nicht.“

„Okay.“ Damit verabschiedete sich Ava von den anderen und entschuldigte sie beiden, nur um dann die Runde zu verlassen und auf den Weg, der die verschiedenen Zelte miteinander verband zu gehen.

Jasmin holte noch einmal Luft, folgte ihr dann. Also wäre sie mit Ava allein. Sie konnte mit ihr sprechen. Sie musste es nur noch über sich bringen.

„War dir das mit den anderen etwas zu viel?“, fragte Ava.

„Was?“

„Na ja, zu viele Leute. Du bist nicht so gut in Gruppen, oder?“

Jasmin senkte den Blick. „Ja.“

„Dann lass uns ein wenig zu zweit die Nacht genießen.“ Ava fröstelte. „Auch wenn es ganz schön kühl geworden ist.“

„Ja, das stimmt.“

Wie sollte sie es anfangen? Sollte sie es einfach ansprechen? Einfach so? Es kam ihr noch immer falsch vor, allerdings fiel ihr auch nichts besseres ein. Es war nur schwer. So furchtbar schwer. Weshalb sie eine Weile schweigend neben Ava lief.

„Was für Musik hörst du eigentlich so?“, fragte diese nun.

„Ich?“

„Ja, du.“ Ava zwinkerte.

Darüber wollte sie eigentlich nicht reden. Deswegen war sie hier nicht herausgegangen. Dennoch antwortete sie pflichtschuldig: „Die Crobaits und Desert Flight höre ich sehr gerne. Allgemein softer Rock.“

„Ah. Kannst du mir Songs empfehlen?“

„Ähm …“ Jasmin zögerte. „Also Sunset in Paris finde ich ganz gut und Just be Friends von Desert Flight eben.“

„Höre ich mir nachher mal an“, erwiderte Ava.

Jasmin nickte. Sie sollte es sagen, bevor Ava das nächste Smalltalk-Thema einfiel. „Ava?“, fragte sie daher.

„Ja?“ Offenbar bemerkte Ava ihren ernsten Tonfall und blickte sie überrascht und fragend an.

Jasmins Herz raste, ihre Wangen brannten. Sie hatte das Gefühl, keine Luft zu bekommen. Es sollte nicht so schwer sein. Es sollte das wirklich nicht. „Ich … Ich wollte dich was fragen“, meinte sie.

Ava blieb stehen und wandte sich ihr komplett zu. „Dann frag.“ Ihre Stimme war betont sanft.

Das war der Moment. Sie musste es sagen. Sie musste. Sie konnte das. Sie konnte es! „Ich wollte dich fragen …“ Wieder schienen die Worte in ihrem Hals festzustecken. Aber nein, sie würde nicht morgen zurückfahren, ohne dass sie es gefragt hatte. Sie durfte einfach nicht! „Ich … Ich … Wenn wir wieder in London sind … Würdest du dann mit mir ausgehen?“ Sie presste die Worte förmlich hervor, doch wenngleich leise, kamen sie über ihre Lippen.

Überrascht schaute Ava sie an. Sie schwieg für einige Sekunden, die sich wie Stunden anfühlten.

Wahrscheinlich würde sie verneinen. Wahrscheinlich würde sie ihr absagen und dann nicht mehr mit ihr reden. Wahrscheinlich …

Da zeigte sich ein Lächeln auf Avas Gesicht. „Ja, klar. Natürlich.“

Jasmin traute ihren Ohren nicht. Sie starrte Ava an. „Wirklich?“

„Ja. Gerne.“ Sie lachte verlegen. „Ich hatte ja überlegt, dich mal zum Kino einzuladen, aber … Ich war mir nicht sicher, ob du an sowas Interesse hättest.“

Jasmin blinzelte verwirrt. „Wirklich?“

„Ja.“ Ava lachte. Sie lachte wirklich.

Es war der Abend des nächsten Tages, dass sie im Hoverbus zurück zum Luftschiffflughafen saßen. Die Landschaft glitt draußen still an ihnen vorbei, als Ava zu Jasmin und Darcus hinüberkam, die sich gemeinsam in die letzte Reihe des Busses gesetzt hatten. Sie beide hatten Bücher, beziehungsweise Videos im AR-Raum geöffnet.

„Darcus?“, fragte Ava vorsichtig.

Er sah auf und schloss mit einer Bewegung an seiner Brille die Projektionen in seinem Blickfeld.

„Ich wollte fragen, ob ich deinen Platz haben kann.“

Darcus hob die Augenbrauen, grinste dann aber. „Klar.“ Beschwingt sprang er auf und zwinkerte Jasmin zu.

Diese wurde auf ihrem Platz etwas steif. Die Situation überforderte sie noch immer. Dabei hatte Ava gestern ja gesagt und war während der letzten Etappe der Wanderung eine ganze Weile bei ihr gelaufen.

„Na?“, meinte sie nun.

Jasmin lächelte verlegen.

„Was machst du gerade?“

„Ich lese.“ Auch Jasmin schloss die Einblendungen in ihrem Sichtfeld.

„Was liest du?“

„Etwas über das persische Reich“, antwortete Jasmin und zögerte. „Willst du … Willst du darüber etwas hören?“

„Klar. Gerne.“ Ava rückte ein wenig näher. „Aber vorher habe ich auch noch eine Frage an dich.“

„Ähm … Frag.“

„Darf ich deine Hand halten?“

Überrascht sah Jasmin sie an. Wieder fühlte sie ihre Wangen erröten. „Sicher“, flüsterte sie.

Und wieder lächelte Ava ihr wunderschönes Lächeln, während sie ihre Hand in die Jasmins schob.


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